Es gibt gewisse Buzzwords, die fallen im Zusammenhang mit Hautpflege wie von selbst. Eines davon: Antioxidantien – oft gehört, vielfach verwendet und doch würde ich behaupten, dass nur die wenigsten wirklich wissen, was Antioxidantien sind, was sie machen und weshalb sie (zurecht) in Hautpflegeprodukte gehören.
Was sind Antioxidantien und wie wirken sie?
Um zu verstehen, um was es eigentlich geht, zerlegt man das Wort Antioxidantien am besten mal in seine beiden Teile: Anti und Oxidantien. Hier soll also etwas gegen Oxidantien sein. Als Oxidantien bezeichnet man verschiedene chemische Verbindungen, die dazu in der Lage sind – Ihr vermutet es fast – Oxidationen zu bewerkstelligen. Aufgrund ihrer hohen Reaktionsfreudigkeit, werden sie auch als freie Radikale oder reaktive Sauerstoffspezies (ROS) bezeichnet. Unser Körper produziert im Rahmen der Energiegewinnung quasi ständig freie Radikale und auch andere Stoffwechselreaktionen liefern fortwährend diese Oxidantien. Sie müssen also irgendwo auch ihre Daseinsberechtigung haben: freie Radikale und ROS agieren als Signalstoffe, die wichtige Prozesse im Körper steuern, u.a. im Kontext der Immunabwehr oder auch bei der Erweiterung von Gefäßen.
Problematisch werden reaktive Sauerstoffspezies jedoch dann, wenn zu viele produziert werden und der Körper sie nicht mehr neutralisieren kann. Ein Zustand, den man auch als oxidativen Stress bezeichnet. Auf molekularer Ebene führt dies zur Schädigung von Proteinen, Fetten und anderen Zellstrukturen. „Von außen“ betrachtet, zeigt sich dies in Alterungsprozessen, aber auch der Entstehung verschiedener Erkrankungen.
Es geht also mal wieder um das bekannte Prinzip, wonach „die Dosis das Gift macht“. Geringe ROS-Mengen werden im Rahmen physiologischer Prozesse benötigt, während zu viele freie Radikale zu oxidativem Stress führen. Um das sensible Gleichgewicht zwischen zu viel und gerade ausreichend zu halten, nutzt der Körper verschiedene Mechanismen zu Neutralisation der freien Radikale und so zum Schutz vor übermäßigem oxidativen Stress: Antioxidantien. Dies können Enzyme wie die Superoxiddismutase (SOD), die Glutathionperoxidase (GPX) und die Katalase (KAT) sein, Vitamine wie Vitamin C, Vitamin E und Provitamin A, aber auch einzelne Verbindungen wie Glutathion, Harnsäure oder Ferulasäure.
Was bedeutet oxidativer Stress für die Haut?
Oxidativer Stress ist nicht nur für den Körper problematisch, auch für die Haut kann dies recht anschaulichen Schaden hinterlassen. Freie Radikale tragen zur Hautalterung bei, indem Zell- und Gewebsstrukturen angegriffen werden. Oxidation von Fettsäuren oder Proteinen, z.B. im Bereich von Zellmembranen, Kollagen- oder Elastinfasern, führt zu einer Beeinträchtigung der Zellintegrität bzw. zu einer nachlassenden Elastizität und Spannkraft. Diese Faktoren sowie die mit dem Alter abnehmende Regenerationsfähigkeit der Haut, tragen damit letztlich zur Faltenentstehung bei.
Wie bereits erwähnt, werden freie Radikale intrinsisch (im Körper) im Rahmen normaler Stoffwechselreaktionen gebildet. Mit diesen Mengen kann der Körper bei guter Gesundheit und einem gesunden Lebenstil in der Regel gut umgehen. Problematisch kann es werden, wenn von außen (extrinisch) die Entstehung von freien Radikalen zusätzlich befeuert wird: Stress, Rauchen, Alkoholkosum, Umweltbelastungen, Schlafmangel und UV-Strahlung. All diese Faktoren tragen zu einer vermehrten ROS-Bildung und somit zu erhöhtem oxidativen Stress bei.
Warum gehören Antioxidantien in jede Hautpflege?
Der Gehalt an Antioxidantien in der Haut nimmt mit dem Alter ab. Daher finden sich in Cremes „für reife Haut“ oftmals vermehrt Antioxidantien. Doch Hautpflege sollte sich grundsätzlich nicht nach dem Alter richten, sondern viel mehr am Hautzustand und den jeweiligen Bedürfnissen. Wer also eine gesunde und widerstandsfähige Haut haben möchte, sie auch langsfristig vor oxidativem Stress schützen und möglichst lange faltenfrei halten möchte, ist mit Antioxidantien an der richtigen Adresse.
Eins vorweg: ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung bildet sicher stets die Basis einer gesunden Haut, dennoch können auch Hautpflegeprodukte Ihren Beitrag gegenüber den schädlichen Einflüssen von oxidativem Stress leisten. Über passende Pflegeprodukte lässt sich der Gehalt an Antioxidantien in der Haut positiv beeinflussen – und das sogar relativ direkt. Denn trägt man ein antioxidantienreiches Pflegeprodukt auf, so landet es mehr oder weniger gleich am Ort des Geschehens. Nur sehr bedingt wird man, beispielsweise mit speziell für die Hautgesundheit beworbenen Nahrungsergänzungsmitteln, systemisch derart hohe Antioxidantienlevel erreichen, dass sich dies auch unmittelbar auf die Haut auswirkt. Über die topische (topisch = über die Haut) Aufnahme lassen sich meist weitaus bessere Effekte erzielen, weshalb Pflegeprodukte mit Antioxidantien Teil jeder Beautyroutine sein sollten.
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Grund ist die Tatsache, dass unsere Haut, vor allem im Gesicht, täglich UV-Strahlung ausgesetzt ist. UV-Strahlung sorgt nicht nur dafür, dass die Haut braun wird, diese Strahlung führt auch zur vermehrten Bildung freier Radikale. Zu viel Sonnenlicht löst also oxidativen Stress aus, der langfristig zu lichtbedingter Hautalterung (Photoaging) führt. Daher wird Antioxidantien oftmals auch ein gewisser Schutz vor UV-Strahlung nachgesagt. Jedoch nicht, weil sie ähnlich agieren wie UV-Filter, sondern weil sie die gebildeten freien Radikale neutralisieren können.
Was gibt es im Zusammenhang mit Antioxidantien zu beachten?
- Am besten erforscht ist die Wirkung der Antioxidantien Vitamin C und Vitamin E, sowie Coenzym Q10 und Grünteextrakte. Ofmals werden Antioxidantien auch kombiniert formuliert, da sich synergistische Effekte ergeben, die die Wirkung zusätzlich steigern
- Antioxidantien am besten in die Morgenroutine integrieren. So können sie tagsüber gegen UV-induzierten oxidativen Stress wirken.
- Pflegeprodukte mit Antioxdantien sollten vor Sauerstoff- und Lichteinfluss geschützt werden. Daher Tuben und Airlesspender, statt Tiegel und Döschen.
- Zur Verbesserung der Stabilität werden Antioxidantien nicht nur coformuliert, sie werden mutunter auch derivatisiert. Z.B. Vitamin E als Vitamin E-Fettsäurederivat (Tocopherol Palmitate) oder Vitamin E-Acetat (Tocopheryl Acetate)
Welche Antioxidantien werden für Hautpflegeprodukte verwendet?
Antioxidantien lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen, welche das sind sowie die jeweils wichtigsten Vertreter habe ich in diesem Beitrag bereits zusammengetragen.
Hautpflegeprodukte mit Antioxidantien
Serum mit Antioxidantien gesucht?
- The Ordinary // Resveratrol 3% + Ferulic Acid 3%: minimalistisches Antioxidantienserum, das sich vor allem zur Anreicherung einer bestehenden Routine eignet.
- Paula’s Choice // Anti-Aging Ultra-Light Antioxidant Serum: komplex formuliertes und leichtes Antioxidantienserum für normale bis fettige Haut, das zudem hautberuhigend und glättend wirkt.*
- Colibri Cosmetics // Vitamin C Anti-Aging Serum: für alle, die auf naturnahe Kosmetik setzen, keine Mineralöle verwenden möchten und zudem ein veganes, cruelty-free Produkt suchen.
- Garden of Wisdom // Vitamin C Serum 23% + Ferulic Acid: in diesem minimalistischen Serum vereint sich das Antioxidantien-Powerpack aus Vitamin C und Ferulasäure. Achtung: sauer formuliert, dadurch zwar besonders wirksam, jedoch auch potenziell irritierend für empfindliche Hauttypen.
Creme und Moisturizer mit Antioxidantien gesucht?
- Beyer&Söhne // Hautcreme+ für normale oder trockene Haut: reizarm, verträglich und voll gepackt mit sinnvoll kombinierten Inhaltsstoffen, setzt diese Creme neben der antioxidativen Wirkung vor allem auch auf den Erhalt einer stabilen Hautbarriere – die Basis gesunder Haut.
- Dr. Jetske Ultee // Moisturizer für normale bis fettige oder normale bis trockene Haut: regenerierend, schützend und reizarm – dieser Moisturizer eine komplexe Formulierung, bei der viele wirksamer Hautpflege berücksichtigt wurden.*
- Paula’s Choice // Skin Recovery Replenishing Moisturizer: für trockene, sehr trockene und empfindliche Haut, die über Nacht einen Extraportion Pflege benötigt. Die antioxidative Wirksamkeit verdankt die reichhaltige Creme den verschiedenen enthaltenen Vitamin C und Vitamin E Derivaten. Bei sehr pflegebedürftiger Haut auch tagsüber anwendbar.*
care | Antioxidantien – Essentials für gesunde Haut und gesunden Körper
Meiner Meinung nach ist der Nutzen von Antioxidantien unbestritten. Sowohl für die Gesundheit als auch für den Zustand der Haut. Es ist einfach wünschenswert, natürliche Antioxidantien zu wählen, sie werden besser absorbiert und wirken effektiver. Ich mochte die Formel 4 N.V.M.N. Es ist komplex, schützt bis zur zellulären Ebene. Und in der Zusammensetzung von Taurin, das die beste Unterstützung für das Gehirn ist .