recap | Februar 2018

Am ersten März hat mich mal eben kurz der Schlag getroffen. Da hat es aus meinem Radio doch tatsächlich gut gelaunt herausgeplärrt: „Ihr Lieben, heute ist meteorologischer Flühlingsanfang„. Ja klar, denk ich mir und packe mir angesichts der herrschenden Außentemperaturen ein Unterhemd, T-Shirt, Longsleeve und Pulli übereinander, nur um das Ganze dann noch mit meiner Winterjacke, einem dicken Schal und meiner roten Mütze zu toppen. So gewappnet machen mir -10°C nichts mehr immer noch ziemlich viel aus. Aber gut, der Februar hat sich bei mir ohnehin seit vielen Jahren als der kälteste Monat des Jahres eingebrannt, daher kein Grund zu jammern. Man ist schließlich flexibel und passt seine Aktivitäten entsprechend an, aber lest selbst: Sarah vs. Winter in 6 Akten:

I. Erstmal Winterspeck anfuttern

Essen zu gehen, das muss man mir nicht zweimal sagen. Vor allem Neues probiere ich immer gerne aus. Mit Linda ging es ins Münchner Chez Fritz und was ich dort gegessen habe, lässt mich auch heute noch glasige Augen bekommen. Das Essen, der Service, die Getränke: toll, toll, toll! An diesem Abend habe ich einen meiner wenigen „fleischigen“ Essensausflüge pro Jahr unternommen und wurde nicht enttäuscht. Geschmorte Ente, Moules Frites, fangfrischer Fisch, Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern und eine Zitronentarte – am Ende saßen wir kugelrund und ziemlich happy an unserem Tisch. Wer mehr zu diesem Abend lesen möchte – Linda hat in ihrem Artikel das perfekte Resümee verfasst, ich könnte es nur schlechter rekapitulieren.

Chez-Fritz-München.jpg

II. Alkohol wärmt von Innen

Zumindest so die Idee, weshalb die Mädels sich zu Drinks und Palaver im Trisoux getroffen haben. Vong Arbinente her schon mal ziemlich weit vorne dabei. Früh kommen lohnt sich, denn dann ergattert man noch einen Sitzplatz und kann die Drinks in aller Gemütlichkeit vernichten. In Remineszenz an unseren Familientrip nach Hongkong letztes Jahr, habe ich einen Drink bestellt, der irgendwas mit „Kowloon“ im Namen hatte – das Viertel Hongkongs, in dem wir gewohnt haben. Hat mich leider nicht ganz so sehr überzeugt. Aber hey,  habt ihr gerade bemerkt wie ich in ein und dem selben Absatz die gesamte Breite des deutschen Wortschatzes bediene?! Von Jugendsprache zu Eloquenz, ich kann sie alle^^

III. Ortswechsel

Wenn es in München zu kalt ist, dann ist es vielleicht ja wo anders besser? Zum Beispiel in Berlin! Naja zugegeben, das Ergebnis hätte man sich denken können. Aber gut, ich hatte ohnehin keine andere Wahl, denn ich war beruflich unterwegs um ein Symposium zu begleiten. Wir waren in einem tollen Hotel untergebracht – es war rosa – und hatten trotz Arbeit eine schöne Zeit in der Hauptstadt. Zweimal schafften wir es abends auswärts essen zu gehen und zumindest ein bisschen Ablenkung zu genießen. Das nächste Mal nehme ich mehr Zeit mit und schaue mir die Stadt in Ruhe an… wer weiß, bald gibt es eventuell eine kleine Tour durch die Straßen Berlins – so 21,0975 Kilometer lang vielleicht?! Wir werden sehen.

Nhow Berlin

IV. Ab in die Sauna

Eine heiße Wanne oder wie wäre es gleich mit einem Abstecher in die Sauna? Dabei wird es einem auf jeden Fall warm. Während ich normale Saunen in der Regel meide (nicht so gut für Rosacea-anfällige Haut, weil die feinen Blutgefäße im Gesicht die starken Temperaturwechsel nicht ganz so gerne mögen), ist ein Ausflug in den gleichnamigen Club in München doch durchaus einen Besuch wert. Auch wenn ich inzwischen die Nächte nicht mehr regelmäßig durchfeiern kann (ja, man wird alt), bringe ich doch zumindest noch soviel Kraft auf, dass ich einen Abend pro Monat ausgiebig feiern gehen kann. Um mir und allen Beteiligten den Katzenjammer am nächsten Tag zu ersparen und das Regenerationsbedürftnis nicht zu sehr auszureizen, bin ich inzwischen dazu übergegangen, seeehr langsam und sehr verdünnt zu trinken. Hat auch den Vorteil, dass ich am nächsten Tag den Berichterstatter geben kann – wenn ihr versteht, was ich meine.

V. Mach es Dir warm ums Herz

Im Februar gibt es diesen einen Tag, der so unglaublich wichtig ist, auf den die Welt schaut und den man auf keinen Fall ungewürdigt lassen sollte. NEIN, ich meine nicht den Valentinstag… I couldn’t care less! Der Tag von dem ich spreche ist kein geringerer als der Rare Disease Day. Jeder von uns sollte ihn nutzen, um Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das weltweit jeden 20. Menschen betrifft.

Am letzten Tag des Februars wird jährlich der Tag der seltenen Erkrankungen begangen. Der weltweit stattfindende Rare Disease Day soll Aufmerksamkeit für all‘ diejenigen schaffen, die unter seltenen Erkrankungen leiden. Seltene Erkrankungen tragen ihren Namen nicht zu Unrecht. Zwar sind bis heute etwa 7.000-8.000 seltene Erkrankungen bekannt, doch oft sind weltweit nur wenige 100 Menschen von einer dieser Erkrankungen betroffen. Obwohl es etwa 350 Millionen Betroffene gibt, gehören Menschen mit seltenen Erkrankungen zur größten unterversorgten Patientengruppe überhaupt. Das liegt unter anderem daran, dass nur selten geeignete Medikamente zur Verfügung stehen, die Diagnosefindung langwierig sein kann und die Krankheitsbilder teilweise so selten sind, dass selbst Ärzte sie nicht immer auf den ersten Blick erkennen. Nicht selten vergehen mehrere Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Sicher könnt Ihr Euch vorstellen, dass diese Zeit der Ungewissheit für die Betroffene und ihre Familien alles andere als leicht ist. Man konsultiert einen Arzt nach dem anderen, doch keiner kann helfen. Manchmal wird man nicht erst genommen, sozial ausgegrenzt oder nimmt auf der Suche nach der richtigen Therapie finanzielle Einbußen auf sich.

Wer dieser Tage das Handelsblatt gelesen hat (wer macht das nicht?!), wird eine ganze Beilage zum Thema seltene Erkrankungen gefunden haben, darunter ein Artikel, der bis dato wohl mein auflagenstärkster gewesen sein dürfte 😉 Irgendwie schön, die eigenen Ergüsse auch mal in gedruckter Art zu lesen.

VI. Mehr Bewegung

Wer sich bewegt, hält sich warm und bringt den Kreislauf in Schwung. Unter der Woche bekomme ich das Gegenteil ganz genau zu spüren, denn beruflich habe ich inzwischen eine fast ausschließlich sitzende Tätigkeit und bewege mich den Tag über so gut wie gar nicht. Zusammen mit meinem niedrigen Kreislauf resultiert das darin, dass unser Büro aufgeheizt ist ohne Ende, ich aber trotzdem mit blauen Fingern, einer Decke über den Knieen und einer Kanne Tee absolut durchgefroren bin. Das ändert sich eigentlich auch erst dann, wenn die Außentemperaturen über 22°C steigen – Frostbeule for life!

Winter-running

Das Outdoortraining bei winterlichen Temperaturen ist daher für mich immer ein wenig Überwindung, denn selbst sehr warm eingepackt und mit intensiven Workouts bekomme ich manche Körperteile einfach nicht warm. Als es dann in München ein paar Tage in Folge unter -10°C hatte, wurde es schon wirklich grenzwertig. Nicht trainieren ist aber auch keine Option. Vor allem das Lauftraining, wollte ich nur ungern pausieren, da ich mich (wie jedes Jahr wieder und entgegen besseren Wissens) für einen Halbmarathon fit bekommen möchte.

Laufen im Winter ist trotzdem toll und ich würde es nicht missen wollen. Was aber nicht ganz so gut funktioniert, sind Intervallläufe. Auf glattem Untergrund nehme ich eher mal Tempo raus, als noch welches draufzupacken. Aber wer an seiner Ausdauer arbeiten will und gleichzeitig das Tempo verbessern möchte, sollte nicht immer statische Läufe machen. Gerade Intervalle bringen Tempo und verbessern die eigene Leistungsfähigkeit. Auch wenn ich sonst kein Freund des indoor Laufens bin, ist ein Laufband ist hierfür eigentlich keine schlechte Erfindung. Nur: was machen, wenn man nun mal eben kein passendes zur Verfügung hat? Das Ende vom Lied: ich habe mich wieder im Fitnessstudio angemeldet… Ich sage das mit wenig Euphorie, denn mit Fitnessstudios verbindet mich eine gewisse Hassliebe. Aber wir werden sehen, wie sich die nächsten Monate entwickeln und welche neuen Trainingsoptionen sich ergeben werden. Vor allem der Ausblick auf einen großen Freihantelbereich, Spinning-Sessions und TRX-Training stimmt mich doch recht positiv, weshalb ich meine Vorbehalte so gut es geht hinten anstellen will.

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Und während ich so die letzten Zeilen dieses Posts tippe, sitze ich im Bett, das Fenster ist weit geöffnet: es scheint, dass die ersten Zeilen dieses Rückblicks eventuell doch bald der Vergangenheit angehören und sich der Frühling langsam aber sicher herauswagt.

recap | Liebling, wie war Dein Monat?

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