Der ein oder andere zählt 1&1 zusammen und wird festgestellt haben: wann immer es hier einen Monatsrückblick im Doppelpack gibt, herrscht Engpass. Zu viele Baustellen, für zu wenig Zeit. Bei mir heißt das dann, priorisieren und eins nach dem anderen abarbeiten. Was geht, das geht – alles andere fällt hintenüber. Zerreißen kann man sich auch nicht und sollte man auch nicht. Der Gedanke drängt sich mir auf, was ist noch leistbar und wenn ja, zu welchem Preis?
Aber das sind nur so ein paar lose Gedanken am Rande. Los geht es mir einer Rückschau auf die letzten beiden Monate!
Wer hätte das damals gedacht?
Keiner von uns gibt gerne zu, in Schubladen zu denken. Aber ich oute mich jetzt mal: als ich nach dreijähriger Ausbildung (medizinisch technische Assistentin) mit meinem Biochemie-Studium angefangen habe, hab ich eine ganze Reihe von Schubladen vor mir gesehen. Alles Nerds, Streber, Sonderlinge und sowieso, ich passe da doch gar nicht rein. Die Einführungsveranstaltung hat mir dann noch den Rest gegeben, denn statt normalem Kennenlernen, kreisten die ersten Gespräche nur um Abiturschnitte, die Lehrbücher, die man scheinbar schon vor Beginn der ersten Vorlesung gelesen haben sollte und Nobelpreisträger, die man schon getroffen hatte. Ok bye, dachte ich mir nur und hatte gedanklich schon damit abgeschlossen, auch nur eine Freundschaft in den nächsten 5 Jahren zu knüpfen (… war damals noch ein Diplomstudiengang^^).
Doch wie es immer so ist: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Denn drei meiner liebsten Freunde habe ich im Studium kennen gelernt. Wir haben gemeinsam Laborpraktika gemacht, in der Bib und Notaufnahmen gesessen, gepaukt, Protokolle geschrieben, Klausuren vergeigt, aber eben auch gefeiert, allerhand Sushi vernichtet und bis zum Muskelkater gelacht. Zwar haben wir nach dem Studium verschiedene Richtungen eingeschlagen, haben uns deutlich weniger gesehen als sonst, aber der Kontakt blieb – mal mehr mal weniger, aber irgendwie doch immer da. Anfang August haben wir es endlich wieder geschafft uns alle in der selben Stadt zu treffen.
Das Wochenende startete traditionsgemäß beim Japaner, wo wir so viel Sushi vernichteten wie zu einstigen Hochphasen. Generell ist die Nahrungsaufnahme bei uns seit jeher ohnehin ein großes Thema und so haben wir gefühlt das Wochenende mit essen verbracht. Mal daheim, mal am See, mal an der Isar. Herrlich^^ Das Wetter war ein Traum und so verbrachten wir die meiste Zeit an der frischen Luft. Soll ja gesund sein. Packt man dann noch eine ordentliche Portion Lachen und Glückseeligkeit dazu, war es ja eigentlich schon fast eine Kur. Ob man sich das vom Arzt verschreiben lassen kann?!
Istrien, Du Schönheit
Mitten im August zieht es mich sonst nicht aus München. Denn der Sommer in der Stadt ist hier so herrlich. Ob am Eisbach oder der Isar, für ein Sommerfeeling muss man nicht weit weg fahren. Doch weil der September arbeitstechnisch schon dicht war und ich unbedingt ein wenig Vitamin Sea wollte, haben wir dennoch im August den Koffer gepackt und sind nach Istrien gefahren.
Auch wenn für mich Berge immer noch die Nummer Eins in Sachen Erholung sind, kommt gleich danach das kristallkare Meer der Adria vor der Küste Kroatiens, der Duft von Feigenbäumen und Pinienwäldern. Die Tage haben wir herrlich entspannt verbracht und nur gemacht, worauf wir Lust hatten. So habe ich es trotz der heißen Temperaturen fast jeden Tag 2x zum Sport geschafft. Luxus und Entspannung pur – ich vermisse es aktuell so sehr, nicht mehr jeden Tag meinen Auslauf zu bekommen, weshalb ich im Urlaub gefühlt alles nachholen wollte.
Eine wunderbare Sache war auch die Möglichkeit mit einem Freund, der zur gleichen Zeit in Kroatien war, segeln zu gehen. Ingesamt waren wir zweimal unterwegs. Bei meiner ersten Erfahrung am Steuer eines Segelboots hatten wir gleich mal super viel Wind. Zu Beginn war mir die Sache nicht ganz geheuer („Kann so ein Boot eigentlich umkippen?“), am Ende wollte ich gar nicht mehr an Land. Tatsächlich will ich schon seit Jahren einen Segelschein machen 😉
Konferenzmonat
Kaum zurück in München verpuffte das Urlaubsfeeling schnell. Denn im September heißt es immer ranklotzen, weil in diesem Monat viele medizinische Kongresse stattfinden, die wir in der ein oder anderen Art oder Weise bei der Arbeit begleiten oder betreuen. Vielleicht erklärt das auch ganz gut, weshalb ich dann einfach hier auf dem Blog nicht wirklich zum Schreiben gekommen bin. Denn ob vor Ort oder im Büro am Schreibtisch, manchmal habe ich mich genau so gefühlt:
Skincare Content: Kiehl’s
Verena hat mich im September zu einer Veranstaltung von Kiehl’s mitgenommen und um ehrlich zu sein, hatte ich der Sache doch auch eine gewisse Erwartungshaltung entgegen gebracht. Die Hautpflege-Marke, die sich im Apotheken-Look anschickt, wirksame Hautpflege zu vertreiben, gehört zum L’Oreal Konzern. Jenem Universal-Kosmetikhersteller, der sich die Verbraucherakzeptanz hauptsächlich über starke Testimonials und gutes Marketing schafft. Alles auch nur zulässig, schließlich will hier jemand Geld verdienen und hat keinen Wohltätigkeitsverein gegründet.
Dennoch hat man von Kiehl’s immer ein wenig den Eindruck, hier sollen und wollen sinnvolle Produkte verkauft werden. Tatsächlich gibt es durchaus das ein oder andere Produkt, das ich nicht ganz verkehrt finde (ob aber die Preise gerechtfertigt sind, ist ein anderes Thema). Was genau das Ziel der Veranstaltung war, hat sich mir nicht ganz erschlossen bzw. war es vermutlich einfach eine klassische Promotionveranstaltung: lade ein paar Lifestyle Blogger ein, schenke Getränke aus und lass einen DJ spielen. Nebenbei konnte man sich in aller Ruhe die Produkte anschauen, testen und eine Hautanalyse machen lassen.
Mein Fazit: ernüchternd. Wann immer mir jemand erzählen möchte, diese Haut ist fettig, weil ein Patch-Test das ergibt oder eine Haut sei trocken, weil die Messung an einer Stelle der Haut mit einem fragwürdigen Gerät dies zu Tage liefert… ich weiß ja nicht. Unseren Hautzustand können wir alle eigentlich recht gut selbst durch beobachten und den täglichen Blick in den Spiegel erfassen. Für keinen sollte das Ergebnis einer einmalig durchgeführten Messung eine Überraschung sein. Dennoch wollte ich meine Haut da einfach mal ganz unbedarft analysieren lassen und gleichzeitig meine Fragen an die Kiehl’s Mitarbeiter stellen. Das Ergebnis: ich habe eine trockene und fettarme Haut (Überraschung). Direkt wurden mir auch passende Produkte empfohlen, die ich mir natürlich gleich genauer angeschaut habe. Wer weiß, vielleicht ist ja wirklich was dabei.
Das einzige Produkt, das mir letztlich vorgeschlagen wurde, waren 50 ml einer 65€ teuren Creme im Tiegel. Das ganze auf einer Silikonbasis mit UV-Filtern der letzten Generation. WOW. Ich wusste nicht so recht, ob ich lachen oder weinen sollte und ich sage Euch auch weshalb:
- Versucht Tiegel zu meiden, denn hierbei wird das Produkt mit jedem Öffnen Sauerstoff ausgesetzt. Das wenige, das an sinnvollen Inhaltsstoffen enthalten ist, wird spätestens nach 3 Wochen oxidiert und somit unwirksam sein. Abgesehen davon reichert man das Produkt auch mit jeder Entnahme über die Finger aufs Neue mit Bakterien an, die sich im feucht warmen Klima Deines Badezimmers nur zu gern im Produkt vermehren… es sei denn es ist eine hohe Konzentration an Konservierungsstoffen enthalten und das wiederum ist nicht für jeden geeignet.
- 65€ für eine Hautcreme sind nur selten ihren Preis wert. Lasst Euch nicht durch gutes Marketing und große Werbeversprechen blenden. Lieber mal genauer hinschauen, ggf. jemanden fragen, der sich auskennt und das Geld sinnvoller investieren. In letzer Zeit beobachte ich immer mehr neue Kosmetikmarken, die unverschämte Preise für absolute Basic-Produkte aufrufen. Da wird Geld mit der Unwissenheit der Nutzer verdient: einfach ein bekanntes Testimonial dahinter klemmen, mit einem Dr. Titel wedeln und fertig ist die Kiste. Finde ich teilweise schon sehr unverschämt, aber man kann es niemandem verdenken. Wo Unwissenheit ist, tummeln sich auch immer Menschen, die dies ausnutzen…
- Silikone in Hautpflege sind nicht per zu verteufeln, manche Vertreter dieser Stoffklasse (mehr dazu z.B. hier und hier) können durchaus Sinn machen. Oft kann ein Grund für den sinnvollen EInsatz von Silikon folgender sein: Stoffe, die sich schlecht auf Wasserbasis lösen lassen, die Hautbarriere nicht penetrieren oder aber nur in recht hautunfreundlichen pH-Werten einsetzbar wären, formuliert man häufig auf Silikonbasis. Doch geht es lediglich darum, der Haut ein gepflegtes Finish zu geben, führen einen Silikone ziemlich an der Nase herum. Ein wirklicher Pflegeeffekt ergibt sich nur selten, meist ist es eher die Illusion einer Pflege, die man verkaufen will. Daher lautete auch einer der am häufigsten verwendeten Sätze des Abends: „Und wie toll das Produkt die Haut pflegt, erkennst Du daran, wie weich Deine Haut ist.“ Sorry, aber das ist auch kein Kunststück.
Letztlich bin ich nach der Veranstaltung nicht sonderlich überrascht aus dem Laden gegangen. Trotzdem etwas nachdenklich: warum machen sich Kosmetikfirmen nicht die Mühe gute Produkte zu formulieren? Viel gehört doch eigentlich gar nicht dazu. Sind es die Herstellungskosten? Der Versuch es mit „unkomplizierten“ Produkten allen recht zu machen? Oder folgen sie nur dem Kundenwunsch?! Zu einem Schluss bin ich nicht wirklich gekommen.
5. Jahreszeit in München – Endlich wieder Wiesn
Hate it or love it, aber die Wiesn ist für mich was Schönes, man muss nur genau hinschauen und gewisse Sachen auch einfach mal ausblenden. Am ersten Wiesn-Samstag durften wir auch dieses Jahr wieder beim Anstich dabei sein. 1000 Dank an Sophia, die uns eingeladen hat mitzukommen <3
Bevor es ins Zelt ging, waren Isabel, Verena, Sophia und ich noch bei Nina und Mirela zum Styling. So viel WOW wie an diesem Morgen habe ich selten gehört und nebenbei war es auch einfach noch ein schöner Start in die nächsten 16 Tage Wiesn-Wahnsinn. Gegen 11h trafen wir dann den Rest der Truppe am Zelt und los gings. Der erste Tag ist tatsächlich schon fest in der Hand gut eingespielter Traditionen: Treffen am Zelt, Anstich und Brotzeit, gegen 17h raus und ein paar Fahrgeschäfte ausprobieren, dann weiter zu Sophia, bis es dann ab 23h zur After-Wiesn Sause ins P1 geht. Letzten Punkt habe ich in diesem Jahr leider geskipped. So ohne Alkohol merkt man dann doch tatsächlich, wie einem nach hinten raus die Luft fehlt und man sich in einer Gruppe mit lauter gut alkoholisierten Menschen, immer mehr wie ein Alien fühlt 😉 Ich arbeite derzeit daran, so ein paar Stategien zu entwickeln, trotz Alkoholverzicht auch in den späten Abendstunden beim Feiern fit und motiviert zu bleiben. Kann’s ja nicht sein, dass das nur mit Alkohol möglich ist… gebt mir noch ein wenig Zeit^^
recap | Liebling, wie war Dein Monat