Mit Konzentrationen bis 12% gehört Sodium PCA zu den natürlichen Feuchthaltefaktoren unserer Haut (NMF, natural moisturisizing factor). Es entsteht natürlicherweise aus einem Aminosäurevorläufer (Glutaminsäure/Glutamat bzw. auch aus Glutathion) während des Verhornungsprozesses der Hautzellen auf ihrem Weg zur Hautoberfläche. Wie viele andere Stoffe auch, nimmt die Konzentration von Sodium PCA jedoch im Alter deutlich ab. Praktisch, dass es vergleichsweise einfach ist, diesen Verlust durch geeignete Pflegeprodukte zu kompensieren.
Kategorie
Feuchthaltemittel, Conditioner
Chemische Bezeichnung
5-Oxopyrrolidine-2-carboxylic acid
INCI und alternative Namen
Sodium PCA (INCI), Sodium Pyroglutamate, Sodium Pidolate, 2-Pyrrolidone-5-Sodium-Carboxylate, Sodium Pidolic acid, 5-Oxo-proline
Wirkungsweise [1,2,3]
- stark wasserbindend
- schützt vor Feuchtigkeitsverlust
- wichtiger Bestandteil der interzellulären Matrix (legt sich zwischen die Zellen und schafft einen einheitlichen Zellverband)
- antientzündliche Wirkung
- bewahrt den Säureschutzmantel der Haut
- kann tief in die Epidermis eindringen
Einsatzkonzentration
0.5 – 10%
Üblicher Einsatzbereich in Gesichts- und Körperpflegeprodukten: 2-3 %
Üblicher EInsatzbereich in Haarpflegeprodukten: 2-4 %
Selbst in Konzentrationen bis 50% wurden bisher keinerlei toxische oder irritierende Nebenwirkungen dokumentiert, weshalb Sodium PCA als gut verträglich bewertet wird [4].
Formulierung
Sodium PCA ist eine klare und sirupartige Flüssigkeit, die sich gut in Wasser und Alkohol, nicht aber in Ölen löst. Vor allem in hydratisierenden Produkten wie Seren, Toner, Lotionen etc. ist Sodium PCA ein beliebter Inhaltsstoff, da er im Gegensatz zu anderen wasserbindenden Inhaltsstoffen (z.b. hochmolekulare Hyaluronsäure) kein klebriges Gefühl auf der Haut hinterlässt.
Funfact
Wie eigentlich (fast) immer gibt es auch bei Sodium PCA wieder das Lager derjenigen, die ein Haar in der Suppe finden: Sodium PCA trocknet die Haut aus und kann außerdem zu Allergien führen. Zu ersterem: jeder Feuchthaltefaktor kann die Haut potentiell austrocknen, wenn er zu hoch formuliert wird. Denn in diesem Fall wird Wasser nicht aus der Luftfeuchtigkeit bezogen, sondern aus der Haut. Solange aber im Produkt das Verhältnis aus Wasser und Sodium PCA stimmt, besteht keine Gefahrt der Austrocknung. Zum zweiten Punk kann ich leider keine seriösen Quellen oder dermatologischen Fallberichte finden, daher mache ich hierzu keine weiteren Angaben.
Dreamteam
Generell ist die Kombination mit anderen hydratisierenden Wirkstoffen sinnvoll. Eine Mischung aus 2.0 % Sodium PCA, 2.0 % Glycerin und 1.0 % Natriumlaktat gilt als besonders hydratisierend und gut verträglich.
Good to know
Sodium PCA ist eine natürlich vorkommende Substanz, die aus Pflanzen, Früchten, Zuckerrohr oder Kokosöl durch Fermentation von Glutaminsäure gewonnen wird.
Literaturangaben
[1] Barel, André O./Paye, Marc/Maibach, Howard I.: Handbook of Cosmetic Science and Technology. Informa Healthcare USA Inc., 2009, S. 109
[2] Leyden, James L./Rawlings, Anthony V.: Skin Moisturization. New York/Basel: Marcel Dekker Inc., 2002, S. 263
[3] Draelos, Zoe; Diana/Thaman, Lauren,A.: Cosmetic Formulation of Skin Care Produkts. New York/London: Taylor & Francis, 2006, S. 71
[4] Safety Assessment of PCA and Its Salts as Used in Cosmetics
care | understanding skincare
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