Periorale Dermatitis – was tun bei POD?

Plötzlich ist da dieses Brennen. Die Haut rund um den Mund wirkt gerötet, unruhig, schuppt sich leicht – und egal, was du aufträgst: Es wird eher schlimmer als besser. Viele kennen diesen Moment, in dem ihre Haut wie aus dem Nichts zu reagieren scheint. Der Grund dafür könnte Periorale Dermatitis sein – eine Hauterkrankung, die besonders häufig bei Skincare-affinen Menschen auftritt.

In diesem Beitrag erfährst du, was hinter POD steckt, wie du sie erkennst und vor allem: wie du deiner Haut helfen kannst, wieder ins Gleichgewicht zu finden.

Periorale Dermatitis was tun?

Inhalt

Was ist periorale Dermatitis?

Periorale Dermatitis (kurz: POD) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die sich durch kleine Pusteln, Rötungen und schuppige Stellen rund um den Mund – manchmal auch an Nase oder Augen – bemerkbar macht. Sie wird häufig mit Akne oder allergischen Reaktionen verwechselt, folgt aber eigenen Regeln.

Typisch ist: Alles, was man aufträgt, scheint die Haut weiter zu reizen. Und das hat einen Grund. Denn bei POD ist die Hautbarriere bereits aus dem Gleichgewicht – und jede zusätzliche Reizung oder jedes weitere Hautpflegeprodukt kann die Symptome verschlimmern.

Die häufigsten Ursachen von POD – wenn zu viel Pflege zum Problem wird

POD gilt als klassische „Überpflege-Dermatitis“. Häufige Auslöser sind:

  • Übermäßige Verwendung von Pflegeprodukten (insbesondere okklusive Texturen)
  • Mechanische Reize (Reinigung mit zu viel Druck, physikalische Peelings)
  • Hormonelle Schwankungen und Stress
  • Zu häufiger Produktwechsel oder übermäßiges Layering
  • Langfristiger Einsatz von kortisonhaltigen Cremes

Was viele nicht wissen: Auch eigentlich mild formulierte Pflegeprodukte können bei überempfindlicher Haut zur Belastung werden und eine POD fördern.

Nulltherapie: Die wichtigste Maßnahme bei POD

So schwer es fällt: Der erste und wichtigste Schritt bei POD ist Verzicht. Die sogenannte Nulltherapie bedeutet, für mindestens zwei Wochen konsequent auf alle Pflegeprodukte zu verzichten – ja, wirklich auf alles. Kein Toner, kein Serum, keine Creme. Nur lauwarmes Wasser.

Die Haut darf sich in dieser Phase beruhigen, die Entzündung abklingen. Erst wenn keine Rötungen, Pusteln oder Spannungsgefühle mehr vorhanden sind, kannst du vorsichtig damit beginnen, deine Pflegeroutine wieder aufzunehmen.

Wiedereinstieg in die Pflege – langsam und schrittweise

Nach der Nulltherapie ist der richtige Wiedereinstieg in die Skincare entscheidend. Dabei gilt: Ein Produkt nach dem anderen. Schritt für Schritt.

Eine mögliche Routine für den Wiedereinstieg:

  1. Milde Reinigung, nur abends z. B. mit einem nicht schäumenden Reinigungsbalm, morgens lauwarmes Wasser
  2. Feuchtigkeitspflege, die frei von Duftstoffen, Parfum, ätherischen Ölen, Alkohol ist
  3. Trage tagsüber einen Sonnenschutz (mind. SPF 30)
  4. Optional: ein Toner oder Serum mit hautberuhigenden Eigenschaften – aber erst einigen Tage nachdem die Feuchtigkeitspflege gut vertragen wurde

Wichtig ist, zwischen der Einführung neuer Produkte immer einige Tage zu lassen, um Reaktionen deiner Haut beobachten zu können. Wenn sich eine Reaktion zeigt, solltest du noch langsamer vorgehen.

Produkte bei POD-anfälliger Haut

Zunächst ist wichtig zu betonen: Periorale Dermatitis ist eine entzündliche Hauterkrankung, bei der selbst sanfte Pflegeprodukte individuell zu Reizungen führen können. Während des akuten Schubs solltest du daher konsequent auf eine Nulltherapie setzen – das heißt: keine Pflege, keine Reinigung, keine okklusiven Texturen.

Sobald deine Haut aber wieder stabil ist (sprich: keine Papeln, Pusteln oder aktive Rötungen mehr sichtbar sind), kannst du einem sehr behutsamen Wiedereinstieg in die Hautpflege beginnen. Wichtig dabei: Reduzierte Routine mit wenigen, reizarmen Produkten. Im Folgenden findest du Beispiele für reizarme Produkte – eine Garantie für Verträglichkeit kann aber auch bei diesem Produkten nicht vollumfänglich ausgesprochen werden. [Werbung, da Markennennung]

Schritt 1: Reinigung

Eine der häufigsten Ursachen für POD ist die Verwendung aggressiver Tenside. Setze daher auf milde Reinigungssubstanzen, die Schmutz, Talg und Make-up sanft entfernen, ohne die Hautbarriere anzugreifen. Ein milder Cleanser oder ein Cleansing Balm sind hierbei eine Option:

Schritt 2: Feuchtigkeitspflege

Nach einem POD-Schub ist die Haut oft dehydriert und barriereschwach. Eine leichte und barrierestabilisierende Feuchtigkeitspflege kann regenerierend und beruhigend wirken. Achte darauf, dass keine reizende Inhaltsstoffe wie Duftstoffe, Parfum, ätherische Öle oder Alkohol enthalten sind. Folgende Feuchtigkeitscremes können bei überstandener POD passend sein:

Schritt 3: Sonnenschutz

Nach überstandener POD ist die Haut oft besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Eine intakte Hautbarriere schützt auch vor lichtbedingten Reizungen – ist diese gestört, können UVA- und UVB-Strahlen Entzündungen begünstigen oder Rückfälle triggern. Ein täglicher, gut verträglicher Sonnenschutz mit mindestens LSF 30 ist unerlässlich, idealerweise in einer leichten, nicht-okklusiven Textur und ohne Duftstoffe:

Optional: Beruhigende Hydration mit einem Toner oder Serum

Ein Toner kann bei POD-anfälliger Haut unterstützend wirken – aber erst in einer stabilen Hautphase und nur bei sehr guter Verträglichkeit. Setze dabei auf entzündungshemmende Stoffe Panthenol, Allantoin, Acetylglucosamin oder Bisabolol. Seren oder Toner können dabei unterstützen, Feuchtigkeit zu binden und Rötungen zu mildern. Wichtig ist auch hier: Einschleichend verwenden, z. B. zunächst nur jeden zweiten Abend, um die Hautreaktion beobachten zu können.

Wichtig: Alle genannten Produkte sollten nicht während eines akuten POD-Schubs verwendet werden, sondern erst nach Abklingen der Symptome. Wenn deine POD länger als 2 Wochen andauert, solltest du idealerweise Rücksprache mit deiner Dermatologin oder deinem Dermatologen halten.

Was du bei POD dauerhaft meiden solltest

Auch nach Abklingen der POD neigt die Haut zu Rückfällen – besonders wenn sie erneut mit irritierenden Inhaltsstoffen konfrontiert wird. Deshalb gilt:

  • Keine Produkte mit Parfum, ätherischen Ölen oder Alkohol
  • Keine mechanischen oder chemischen Peelings während der Regeneration
  • Keine stark okklusiven Texturen wie reine Öle, Vaseline oder Silikon-basierte Priming-Produkte

Setze stattdessen auf milde, funktionale Pflege, die die Barriere stärkt und die Haut nicht „überpflegt“.

Fazit: Geduld ist der beste Wirkstoff

Periorale Dermatitis ist eine Hauterkrankung, die Geduld benötigt. Die Haut ist empfindlich möchte zur Ruhe kommen. So frustrierend es auch sein mag – der Schlüssel zur Besserung liegt in der Einschränkung. Weniger Produkte, nicht jedem neuen Skincare Trend folgen und die Bedürfnisse der Haut respektieren. Denn manchmal bedeutet gute Hautpflege vor allem eins: weniger ist mehr.

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