So ein verlängertes Wochenende kann Wunder bewirken. Endlich mal wieder Zeit, um in Ruhe die Wohnung zu putzen, Wäsche zu waschen und den liegen gebliebenen Papierkram zu erledigen. Nein, just kidding! Für ein verlängertes Wochenende kann ich mir Schöneres vorstellen. Wie wäre es zum Beispiel damit: Tasche packen und sich keine 1.5 h später in einer denkbar schönen Kulisse wiederfinden?! Genau das habe ich vorletztes Wochenende zusammen mit meiner besseren Hälfte gemacht. Mein Kopf ist momentan geflutet von Paper und Doktorarbeit schreiben, aber ein Blick auf diese Kulisse hat mich sofort runtergeholt.
Die Idee für ein langes Wochenende ist uns schon ein paar Wochen vorher durch den Kopf geschwirrt, aber wirklich konkret sind wir in der Planung nicht gewesen. Nur eines sollte es geben: Berge und See, denn das ist und bleibt eine meiner liebsten Naturkulissen. Relativ kurzfristig haben wir nach Hotels geschaut. Wirklich überraschend war es dann aber nicht, dass vieles schon ausgebucht war oder sich die Auswahl auf etwas abgewohnte Hotels mit dem Flair vergangener Jahrzehnte beschränkt hat.
Aber wenn man wegfährt, dann soll es mindestens so schön sein wie zu Hause, idealerweise sogar schöner. In den Instagram-Stories hatte ich bereits ein paar Eindrücke aus unserem Hotel (mit meiner zugegeben sehr unscharfen Handykamera) gezeigt. Das Boutiquehotel Der Grüne Baum in Ehrwald hat bei mir voll ins Schwarze getroffen: unglaublich nette Gastleute, ein modernes Hotel mit dennoch unverkennbarem alpenländischen Stil, cleane Einrichtung und ein Bett, das so bequem war, dass man morgens am liebsten gar nicht aufstehen wollte. Ja wäre da nicht das Frühstück gewesen…
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, ist frühstücken für mich einfach die beste Mahlzeit des Tages. Deswegen konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, das Frühstücksbuffet genau zu inspizieren. Abschließendes Urteil nach drei Tagen: es gibt wirklich für jeden etwas, die typischen Frühstücksklassiker eben. Wirklich langweilig sollte es einem nicht werden, es gibt eine große Käseauswahl, sogar mehrere Sorten Honig, einen Entsafter, mit dem man sich eigene Säfte zubereiten kann, mehrere Brot- und Brötchensorten, Joghurt, Müsli, etc. Also wer da nicht satt wurde, hat etwas falsch gemacht. Hätte es Pancakes, Waffeln und warme Frühstücksgerichte gegeben, wäre ich entgültig im Food-heaven gewesen, aber das ist jetzt schon Kritik auf hohem Niveau.
Mit vollem Magen soll man sich ja bekanntermaßen nicht verausgaben, daher haben wir am ersten Tag für den Aufstieg ins Wandergebiet die Gondel genommen. Auch unsere Wirtsleute empfahlen, sich den wenig reizvollen Austieg zu sparen und lieber ab der Bergstation an der Ehrwalder Hütte loszulegen. Bei schönstem Wetter ging es also von der Ehrwalder Hütte zum Seebensee und von dort aus weiter zur Coburger Hütte und dem Drachensee auf knapp 1900 m. Was für eine Aussicht!
Für die Rundtour hatten wir leider nicht mehr genügend Zeit, sodass wir mehr oder weniger auf der selben Strecke wieder zurück gewandet sind. Wenn man die Rundtour machen möchte sollte man locker 3 Stunden früher einsteigen und die Coburger Hütte spätestens gegen 12 h erreicht haben. Definitiv eine Option für den nächsten Aufenthalt.
Abends habe ich mir den Spa-Bereich angeschaut und war wirklich sehr angetan. Ein wunderbarer Ort um nach einem Tag auf dem Berg noch etwas zu relaxen. Zwar bin ich sonst nicht wirklich der Sauna-Gänger (Haut, die zu Rosacea neigt, sollte man großer Hitze nicht aussetzten), aber es gab neben einer klassischen Finnsauna auch eine Biosauna und ein Dampfbad, die ich jeweils kurz angetestet habe. Zwischen den einzelnen Saunagängen kann man im Garten oder im Ruheraum (mit Wasserbetten!!) wirklich wunderbar abschalten und die Seele baumeln lassen. Bis 19h hat man dafür Zeit, was aber auch vollkommen ausreichend ist, da sich dann bei mir schon langsam der Hunger gemeldet hat. Über die Restaurants will ich gar nicht so viele Worte verlieren, alle recht solide mit leckerem Essen, jedoch nichts besonderes, als dass man es jetzt explizit erwähnen müsste. Die Preise bewegen sich nahezu auf Münchner Niveau.
Tags drauf waren wir noch am Fuße der Zugspitze entlang des Törle-Rundwegs unterwegs und haben gemütliche 13 km gemacht. Hier war eher der Weg das Ziel, wirklich atemberaubende Aussichten wie am Tag davor hatten wir zwar nicht, dafür haben wir auf der Strecke die Läufer des Gore-Tex Transalpine-Run getroffen. Cindy von runfurther.de habe ich zwar leider nicht gesehen, aber diese Idee selber mal bei diesem Lauf zu starten hält sich seither hartnäckig. Wer weiß, vielleicht im nächsten Jahr?!
Drei Tage Auszeit- sollte man viel öfter machen! In München hat es dieser Tage zwar spätsommerliche 25°C, aber ich denke schon darüber nach, auch im Winter ein solches Wochenende in Ehrwald einzulegen… Man kann dort nähmlich auch Skifahren. Ich komme also definitiv wieder!
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Hört sich super an. Schöner Beitrag. LG Uli
Ich gehe zum Wandern auch total gerne in die Berge. Da ist es so schön ruhig und man kann alles hinter sich lassen. Atemberaubende Fotos, sieht klasse aus.