care | 10 Essentials für schöne Haut – Pt. I

“Was?!?  Also ich hätte dich mal eben 5-7 Jahre jünger geschätzt”. No fishing for compliments, echt jetzt! Aber ich bekomme diesen Satz so häufig zu hören, dass ich eigentlich jedes Mal Geld dafür nehmen sollte. Meine Mutter sagt immer, ich solle mein inneres Kind leben- scheint ja bestens zu funktionieren. Aber liegt es am Auftreten, am Erscheinungsbild oder ist es ein bisschen von beidem? Wirklich nachgefragt hab ich nie, denn Komplimente zu bekommen ist mir unangenehm und ich leite dann schnell zu etwas anderem über („Oh, schau mal da, ein Eichhörnchen“). Aber mal angenommen es liegt am Aussehen. Was wir schön finden, liegt immer auch im Auge des jeweiligen Betrachters. Hat jemand einen ebenmäßigen Teint, wenig Falten, eine gesunde Haut, wird das oft als schön empfunden und mit Jugendlichkeit in Verbindung gebracht. Ich hab mir daher Gedanken darüber gemacht, was meiner Meinung nach die 10 Essentials für schöne Haut sind. Den ersten Teil gibt es heute zu lesen, nächste Woche folgt Teil zwei.

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Cleansers

Legen wir gleich mal mit den Grundlagen los: Gesichtsreinigung. Das haut jetzt sicherlich erstmal niemanden vom Hocker, aber eine der einfachsten Strategien um die Haut gesund und strahlend wirken zu lassen ist und bleibt, sie zu waschen. Dabei gibt es keine allgemein gültige Empfehlung, auf welche Weise man reinigt. Es ist wichtig für den entsprechenden Hauttyp und den augenblicklichen Hautzustand die richtige Reinigung zu finden. Hast du eher trockene Haut, vermeide Waschgele und greife lieber zu Reinigungsölen oder –lotionen. Trockener Haut fehlen Feuchtigkeit und/oder Lipide. Bei der Pflege und Reinigung steht hier also die Stabilisierung und Wiederherstellung der epidermalen Barriere im Fokus. Die in Reinigungsölen oder Lotionen enthaltenen Lipide sind hautphysiologisch abgestimmt und tragen zur Aufrechterhaltung der Hautbarriere bei.

Bei fettiger Haut wird zu viel Talg produziert, der auf der Haut verbleibt und zu glänzender Haut mit vergrößerten Poren führen kann. Am besten verwendet man hier schonende und milde Waschgele. Im Idealfall entfernen die enthaltenen Tenside nachhaltig Talg, abgestorbene Hautzellen und Schmutz, gleichzeitig darf das Produkt aber nicht zu aggressiv sein.

Einige Tipps für die Wahl einer passenden Pflege gibt es jedoch trotzdem:

  • Parfüm oder Farbstoffe bergen Irritationspotential. Also lieber darauf verzichten, zumal weder Parfüm noch Farbstoffe zu einer erhöhten Reinigungsleistung beitragen.
  • Keine Seife verwenden, denn sie ist alkalisch und verträgt sich nicht mit dem Säureschutzmantel der Haut. Waschlösungen sind idealerweise leicht sauer formuliert, um den pH-Wert der Haut nicht zu stören.
  • Trockene und gespannte Haut als Maß für eine gute Reinigung? No way! Das ist eher ein Indikator dafür, dass hier etwas nicht stimmt. Ein Spannungsgefühl nach der Hautreinigung, deutet entweder darauf hin, dass man sich die Lipidschicht weggeschrubbt hat oder dass Seifenreste auf der Haut verblieben sind. Beides ungut.
  • Vermeide irritierende Tenside und greife stattdessen zu reizarmen Alternativen. Anbei eine kleine Tabelle zur Orientierung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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Chill & Relax

Hier eine Abgabe, dort eine Präsentation, auf dem Schreibtisch türmt sich die Arbeit und auch privat hat sich einiges angesammelt. Um Energiereserven freizusetzen und den Laden am Laufen zu halten, schüttet der Körper Stresshormone (Cortisol, Noradrenalin, Adrenalin) aus. Während Adrenalin und Noradrenalin eher bei kurzzeitigen Stressreaktionen wirken, wird Cortisol vor allem bei chronischem Stress freigesetzt und das kann auch “unter die Haut gehen”. Denn Cortisol wirkt ähnlich wie Cortison und führt zu dünner und reizbarer Haut, die Schwierigkeiten bei der Regeneration hat [1]. Wer also öfter mal bewusst Freiräume schafft und sich Zeit für Regenerationsphasen nimmt, senkt sein Stresslevel und macht gleichzeitig noch etwas für die Haut.

Sweat

Vielleicht bist du schon leicht genervt von den immer wiederkehrenden Ratschlägen, Sport sei so gut für den Körper. Aber eventuell darf ich doch noch einmal nachsetzten: Ja, Sport ist gut für die Gesundheit, einschließlich der Hautgesundheit. Wer beim Sport öfter mal richtig ins Schwitzen kommt, rückt nicht nur den Fettdepots zu Leibe, sondern spült auch mal richtig seine Poren durch. Sport kann auch als Maßnahme gegen Stress wirken, wo wir dann wieder beim vorherigen Punkt wären. Stresshormone runter, Glückshormone rauf. Ein gutes Workout regt den Kreislauf an, mehr Sauerstoff und Nährstoffe werden über das Blut transportiert, was letztendlich auch den Stoffwechsel der Haut positiv beeinflusst (Kollagenproduktion, Regeneration von Antioxidantien, Vitamin D Synthese durch Training bei Sonnenlicht,…).

Feed me right

Viele Reinigungsprodukte und Moisturizer enthalten Vitamine und Antioxidantien. Aber nicht alle Hautpflegeprodukte stehen zwangsläufig im Badezimmerschrank, manche finden sich in der Küche. Neben der topischen Applikation sorgt auch eine ausgewogene Ernährung für eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Antioxidantien. Auch wenn die die Forschung hierzu noch in den Kinderschuhen steckt, wird einigen Lebensmitteln ein positiver Einfluss auf die Haut nachgesagt. In Früchten, Gemüse, Getreide, Nüssen, Fisch, sogar im Kaffee und Rotwein stecken mitunter wahre Anti-Aging Wirkstoffe. Vitamin C, Lycopin, beta-Carotin, Selen, Vitamin A, Vitamin E,… nur um ein paar zu nennen.

Avocados zum Beispiel sind regelrechte Power-Packs. Sie enthalten hohe Konzentrationen an Vitamin E und Kalium, sowie nahezu 20 verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, die wichtig für den Organismus sind. Zwar enthalten sie wie auch Nüsse viel Fett, jedoch handelt es sich hier um gesunde ungesättigte Fettsäuren, die sich auch als Bestandteile der Lipidschicht unserer Haut wieder finden und die Elastizität der Haut bewahren.

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Während Vitamin E und C nachgewiesener Maßen die Effekte von Hautalterung und sonnenbedingten Schäden mildern können, ist auch Vitamin A in der Hautpflege nicht mehr wegzudenken. Die Wirksamkeit des Vitamin A Derivats Retinol ist ebenfalls durch viele Studien belegt. Topisch angewandt verbessert Retinol das Hautbild und die Hautstruktur. Ein Mangel an Vitamin A äußert sich häufig in Hautproblemen so wie trockener und schuppiger Haut. Gerade dieses Antioxidans lässt sich auch gut über eine ausgewogene Ernährung aufnehmen. Da es im Gegensatz zu Vitamin C fettlöslich ist, wird Vitamin A nicht so schnell ausgeschieden und kann über längere Zeit im Körper verbleiben und resorbiert werden. Die Gruppe der B Vitamine umfasst eine weitere Ansammlung von Wirkstoffen mit positiven Eigenschaften für die Haut. Nehmen wir mal Biotin (Vitamin B8, Vitamin H) als Beispiel. Für eine gesunde Haut ist es unverzichtbar, denn ein Biotinmangel kann sich in trockener und gereizter Haut äußern.

Eine Studie hat sogar darauf hingedeutet, dass Menschen, die viele Hülsenfrüchte, Gemüse und Olivenöl konsumieren und gleichzeitig wenig Zucker und Milchprodukte zu sich nehmen, im hohen Alter eine weniger faltige Haut haben [2]. Eine ausgewogene und gesunde Ernährungsweise, die Dir Spaß macht, die Deine Vorlieben und eventuell Unverträglichkeiten berücksichtigt, wird Deinem Körper und Deiner Haut gut tun.

Sleep

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Hände hoch, wer morgens ein, zwei, drei Mal auf den Snooze Button drückt, bevor man sich schließlich aus dem Bett schält. Aber kein Grund sich schlecht zu fühlen. Ausreichend und erholsam schlafen ist nicht nur unglaublich schön, sondern auch toll für die Haut [3]. Während des Schlafes finden in der Haut wichtige Regenerationsprozesse statt. Egal ob du tagsüber viel die Stirn runzelst oder viel am Lachen bist, für die Haut bedeutet das eine Menge Arbeit. In der Nacht entspannt die Muskulatur und auch die Gesichtsmuskulatur kommt zur Ruhe. Das und eine gute Nachtpflege ist auch der Grund, weshalb Mimikfältchen in der Regel über Nacht weniger werden bzw. je nach Tiefe sogar verschwinden können. Also ruhig nochmal umdrehen, Deine Haut wird es Dir danken.

 

Literaturangaben:

[1] Christian et al., Neuroimmunomodulation. 2006;13(5-6):337-46. Stress and wound healing
[2] Purba et al., J Am Coll Nutr. 2001 Feb;20(1):71-80. Skin wrinkling: can food make a difference?

[3] Oyetakin-White et al., Clin Exp Dermatol. 2015 Jan;40(1):17-22. doi: 10.1111/ced.12455. Does poor sleep quality affect skin ageing?

 

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